Gewitter und Starkregen
Auf den Malediven, wo die Sonne normalerweise strahlend und die Meeresbrise sanft ist, kündigte sich ein aussergewöhnliches Naturschauspiel am Abend an: Ein gewaltiges Gewitter mit Starkregen. Die paradiesische Ruhe wurde langsam durch bedrohlich wirkende Wolken ersetzt, die sich über den türkisfarbenen Lagunen zusammenzogen.
Zuerst spürte man nur einen leichten Wind, der sich jedoch schnell in böige Stösse verwandelte. Die Palmen begannen wild zu tanzen, ihre Blätter flatterten wie aufgeregte Tänzerinnen im Sturm.
Plötzlich durchzog ein blendender Blitz den Himmel, gefolgt von einem ohrenbetäubenden Donner, der über die Inseln rollte. Der erste Tropfen, gross wie ein Kieselstein, schlug auf den sandigen Boden und wurde schnell von einem schier endlosen Strom von Regen gefolgt. Es war, als ob der Himmel eine riesige Wasserbombe auf die Malediven fallen ließ.
Die Regenfluten verwandelten die schmalen Sandwege in Bäche, die sich ihren Weg zum Meer suchten. Die exotischen Blumenbeete der Resorts wurden in Sekundenschnelle zu kleinen Teichen, in denen sich bunte Blütenblätter sammelten.
In den Korallenriffen schien das Leben unter Wasser ungestört weiterzugehen. Die Fische schwammen ruhig zwischen den Korallenformationen hindurch, als ob sie den tobenden Sturm über ihnen gar nicht bemerkten. Nach einer Weile begann der Regen nachzulassen, die Blitze wurden seltener und der Donner klang wie ein entferntes Echo.
Das Gewitter und der Starkregen hinderte uns nicht mit Schirm und wasserdichten Taschen den Weg zum indischen Restaurant unter die Füsse zu nehmen. Der Weg dort hin war abenteuerlich und spannend in der Dunkelheit und des Naturschauspieles.
So endete das dramatische Gewitter auf Dhigali mit einem leckeren Essen und die genässten Sachen werden am Tag danach von der Sonne getrocknet.